Die Corona-Pandemie und die Schulschließung ab 15. März 2020 erschütterte die gesamte Schulfamilie.
Als die Viertklässler im Mai wieder in die Schule zurückkehren durften, wurde auch im Unterricht viel darüber gesprochen. Im Deutschunterricht entstand unter anderem die folgende Geschichte. Sie spielt in der Zukunft.
Tropische Chance verpasst
Der alte Seemann Covindo segelte nun schon viele Jahre über die Ozeane der ganzen Welt. Als er fast Canada erreicht hatte und seine Tour beenden wollte, begann die Coronazeit. Covid-19 war so ansteckend, dass alle zu Hause bleiben mussten. Grenzen, Schulen und Kindergärten wurden geschlossen, und so kam er mit seinem Segelboot in kein einziges Land hinein. Verzweifelt segelte er weiter, bis er nach vielen Wochen eine Insel zwischen Mexico und Australien erreicht hatte. Der Seemann hoffte, dass ihm der einzige Bewohner der Insel erlaubte, dort zu bleiben. Covindo erzählte ihm, was auf der Welt weit weg von hier geschehen war. Die unbekannte Person erklärte ihm daraufhin wie selbstverständlich, dass es Corona schon sehr lange gab, aber keiner mehr darüber sprach, und dass er schon vor 40 Jahren hierher in Quarantäne geschickt worden war. Diese Insel war inzwischen die Heimat des Mannes geworden.
Der Inselbewohner erzählte Covindo stolz, dass er einen Impfstoff gegen Corona entwickelt hatte. Sein Problem war nur, er konnte ihn der Welt nicht vorstellen. Er hatte das Heilmittel schon an vielen Fischarten und Tieren auf der Insel getestet und auch an so manchem Menschen, der sich hierher verirrt hatte. „Erfreut waren meine Inselbesucher natürlich nicht, dass sie auf einmal von mir angegriffen wurden, aber an jemandem musste ich es doch testen“, rief er, ohne sich irgendeiner Schuld bewusst zu sein. Verzweifelt fragte Covindo, ob er jetzt der nächste sei, an dem er testen wollte. Der Inselbewohner dachte lange nach. Dann antwortete er: „Nein, du hast ja ein Schiff, mit dem du es der Welt mitbringen kannst und dann entscheidest du selbst!“ Er brachte den Seemann zu einem Platz nicht weit von seiner Hütte. Dort stand im Sand geschrieben: Für das Medikament braucht man 40 Milliliter Kokosnussmilch, einen Dreiviertelliter Wasser, 2 Kilogramm Salz und 10 Milliliter Öl.
Seemann Covindo schrieb sich alles auf und segelte weiter nach Asien. In Japan angekommen schrie er schon von weitem in Richtung Hafen: „Ich habe einen Impfstoff, ich habe einen Impfstoff!“ Doch keiner wollte ihm glauben, erst recht nicht, als er das Rezept zeigte. Enttäuscht beschloss der Seemann noch drei weitere Wochen in Quarantäne im Hafen der japanischen Stadt zu bleiben, statt weiter zu segeln. Und so konnte er beobachten, dass die Menschen dort lieber weiter gegen die Coronaregeln verstießen, statt dem außergewöhnlichen Impfstoff eine Chance zu geben.
Petra Stojanovic, Klasse 4b
25.05.2020